von Frank-Manuel Peter

Ihre „Mein Elternhaus stand in Dresden“ betitelten Erinnerungen an die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg beginnen in der Zeit nach dem zweiten großen Inferno des 20. Jahrhunderts. „Vorbei an Gärten, in denen geschwärzte Villenruinen zerbröckeln und verwittern, gehe ich rasch den wohlbekannten Weg.“

Kindheitserinnerungen

Bereits wenige Zeilen nach diesem Einleitungssatz trifft sie an dem Ort ein, wo sie eine glückliche Kindheit im wirtschaftlich prosperierenden Leben in den bürgerlichen Kreisen Dresdens in der Zeit vor 1914 erlebt hatte, direkt an der Grenze von Blasewitz und Striesen. Bedauerlicherweise hatte sich hier inzwischen alles sehr verändert. „Ich biege um eine Ecke und stehe vor einem einst grünen, jetzt farblosen morschen Holzzaun, von rostigem Stacheldraht bewehrt. Die Emaille des Hausnummernschildes an dem Steinpfosten ist zersprungen und die Zahl nicht mehr lesbar. Das Tor ist verschlossen. Der Stacheldraht verbietet ein Darüberklettern. Dabei weiß ich selbst heute im Schlaf noch genau, wie man es machen mußte: Mit dem rechten Fuß auf die Klinke, den linken auf eine schräge Latte stellen, sich drüberschwingen, in der Innenseite auf die Klinke treten und herabspringen. Einen Augenblick lang will ich es versuchen – niemand würde mein Ungeschick sehen. Denn die Straße ist menschenleer: Trümmergrundstück reiht sich an Trümmergrundstück. (…) Und meine Augen schauen durch die Zaunlatten auf den schwarzen Ruinenstumpf des Elternhauses, in dem sich allerlei Gebüsch eingenistet hat.“ [1]

Der Besuch ruft bei ihr eine Vielzahl von Erinnerungen an die Kindheit hervor, und Leonie Dotzler-Möllering hält diese auf den folgenden knapp 100 Seiten fest. Überraschenderweise hatte auch der Bühnentanz schon sehr früh einen ersten Platz in ihrem Leben. „Ein besonderes Interesse meiner Mutter galt dem Tanz. Sie selbst tanzte leidenschaftlich gern. Sie war für ihre Zeit sehr fortschrittlich. Zum Beispiel ‚müllerte‘ sie frühmorgens, d.h. sie trieb Gymnastik des gleichnamigen Dänen. So sah sie nur zu gern Tanzdarbietungen, die damals zunächst auf die Varietés beschränkt blieben. Fürs erste erzählte mir meine Mutter nur davon. Eine solche Tänzerin mußte ein herrliches Wesen sein: schön, jung, reich und berühmt, dachte ich. Und alle Zuschauer waren hingerissen. Sie schenkten ihr Blumen, Bonbonieren, und reiche Männer Kleider, Schmuck, Pferde und eine Villa (das hatte ich irgendwo aufgeschnappt). So eine Tänzerin wollte ich auch werden, umschwärmt, geliebt, auf Rosen gebettet. – Es dauerte viele Jahre, ehe ich wußte, wie Tänzerinnen wirklich lebten, wie sie hungerten und darbten, wie sie schufteten, ohne je Zeit für Privates zu haben. Wie sie schon mit 30 Jahren alt und verbraucht waren, und kein Mann mehr in ihrem Leben stand.“ [2]

Über Mary Wigman

Die Kindheitserinnerungen enden wie bereits erwähnt noch vor dem ersten Weltkrieg. Ein zweiseitiges Typoskript eines zur Publikation bestimmten persönlichen, wohl nach 1973 verfassten Berichtes über Mary Wigman setzt Leonie Dotzlers Biographie fort:

„Als ich meinen Eltern eröffnete, ich wolle ein ‚Tanzmädchen‘ werden, war die Betroffenheit groß. (Mein Bruder sah mich schon nackt auf der Bühne stehen).

Ich erinnere mich noch an Marita Polscher, die mir auf Wunsch meines Vaters Grazie beibringen sollte. Aber kaum war ich ihre ‚Meisterschülerin‘, zog mich die Kratina in ihren Bann. Sie versuchte, mir rhythmische Gymnastik beizubringen, aber ich war unbegabt und die anderen Mitschülerinnen waren mir weit überlegen. Da sah ich das Plakat von Mary Wigman, es war holzschnittartig und gefiel mir sehr. Ich kaufte mir eine teure Eintrittskarte, um sie ganz aus der Nähe beobachten zu können. Es ging ein seltsamer Zauber von ihr aus. (…) Auf dem Nachhauseweg war mir ganz wirr im Kopf und ich dachte: ‚Die oder keine!‘ Ich sagte meinen erstaunten Eltern, daß ich mich bei der Wigman anmelden möchte, ganz gleich, was daraus werden würde. Ich bat Mary Wigman um eine Unterredung und bekam eine Zusage.

Ich fuhr mit der Straßenbahn mit klopfendem Herzen in das ‚Palast Hotel Weber‘ in Dresden. Der Portier sah mich mißtrauisch an. Sein Gesicht wurde jedoch freundlicher, als ich sagte, ich wolle zu Frau Wigman. Sie empfing mich an der Tür und stellte mir ihre Mitarbeiterin Berthe Trümpy vor. Nachdem sie mich nach meiner Herkunft gefragt hatte, und ob ich aus Dresden sei, packte ich meinen Tanzanzug aus und es konnte beginnen.

Aufschwünge, wie sie mir Marita Polscher und Valerie Kratina beigebracht hatten, wechselten mit Drehungen und Kreisen ab. Als ich einen Blick auf die Meisterin werfen konnte, sah ich, daß sie nicht begeistert war. Ich schwitzte vor Aufregung. Sie bat um ein anderes Thema. So schwitzte ich noch mehr und warf Arme und Beine mit allem was dazu gehört. Ich merkte, sie war nun mit mir zufrieden. Noch ein kurzes Musikstück, und die Prüfung war beendet. Die Meisterin sagte: ‚Du kannst wiederkommen!‘

Freudestrahlend verabschiedete ich mich. In der Straßenbahn sah nur ‚die Wigman‘ vor mir. Zuhause angekommen, erzählte ich, ich sei angenommen. Der Traum währte jedoch nicht lange. Ich bekam eine Fußverletzung und konnte nicht auftreten. Währenddessen hatten die anderen Schülerinnen mich weit überholt. Mein Vater wollte auch das teure Schulgeld nicht mehr bezahlen. Er hatte Frau Wigman besucht und erfahren, daß ich zwar künstlerisch begabt sei, doch mangelte es mir an der Technik.

Da wollte es der Zufall, daß mich ein gütiges Geschick an die ‚Dresdner Neuesten Nachrichten‘ brachte und ich gab das Tanzen auf. Motto: ‚Die Kleine muß ja was vom Tanzen verstehen‘, war das Urteil des Chefredakteurs Professor Dr. Julius Wolff. Also setzten sie mich als Rezensentin für Tanz ein. Ich blieb dabei bis Ende des Krieges. Dann verschlug es mich nach Lübeck. Da die ‚Lübecker Nachrichten‘ keine Tanzkritikerin hatten, durfte ich dieses Ressort übernehmen. Ich blieb fast 30 Jahre dabei.

Mit Mary Wigman blieb ich jedoch weiterhin verbunden, auch als sie nach Berlin übergesiedelt war und dort eine Tanzschule gründete. Ihre Geburtstage waren für mich Festtage. Sie war immer ein Vorbild für mich, ich werde sie nie vergessen.“

Die Redakteurin

Ein Zeugnis des ehemaligen Verlegers der DNN  Dr. Wolfgang Huck vom 12. Juli 1947 präzisiert den ersten Teil des beruflichen Werdegangs.

„Frau Leonie Möllering [geb. Dotzler] trat im November 1922 als Redaktionsvolontärin in die ‚Dresdner Neuesten Nachrichten‘ ein. Nachdem sie zwei Jahre lang in allen Sparten der Redaktion ausgebildet worden war, übernahm sie zunächst die Bearbeitung des unpolitischen Nachrichtenteils der Zeitung, für den sie auch verantwortlich zeichnete. Von 1928 an betätigte sie sich als Schriftleiterin im Feuilleton mit der Operetten-, Film- und Tanzkritik, sowie Konzert- und Theaterbesprechungen und übernahm das Lektorat für die Unterhaltungsromane. Im Laufe der Jahre hat sie oft monatelang das Feuilleton selbständig geleitet und ihren Aufgabenkreis immer mehr erweitert. (…) Mit ihrem vielseitigen Wissen auf dem Gebiete der Kunst und Literatur, ihrem feinen journalistischen Gefühl für Aktualität und Lebendigkeit, ihrem sicheren Urteil und ihrem ausgezeichneten Stil war sie ein wertvolles Mitglied unserer Redaktion.“

Nach 1945

Leonie Dotzler-Möllering schrieb nach dem Zweiten Weltkrieg nicht nur Tanz-, Pantomime-, Opern- und Operettenkritiken für die Lübecker Nachrichten und gelegentlich auch mal für die WELT  [3] und in den 1950er Jahren einige Beiträge für die Zeitschrift Das Tanzarchiv  von Kurt Peters, sondern sie schrieb auch Feuilletons; und sie war nach Auskunft ihrer Tochter künstlerisch vielseitig talentiert und aquarellierte recht gut: „Sie hatte ein ausgesprochenes Gefühl für Farben und brachte es sogar zu Verkaufsausstellungen.“[4]Im August 1964 nahm sie an der Malklasse von Oskar Kokoschka bei der Sommerakademie für Bildende Künste in Salzburg teil und berichtete darüber in den Lübecker Nachrichten: „Eines Tages kribbeln die bisher von den Assistenten behüteten 5 Malsäle wie aufgestöberte Ameisenhaufen durcheinander. Oskar Kokoschka, hier nur OK genannt, ist ante portas. Die Assistenten hasten nervös und blaß einher. Die Maljünger wühlen in ihren Mappen, um die fünf besten Blätter herauszusuchen. Sie wägen ab, sortieren, zerreißen, verstecken, hangend und bangend in schwebender Pein. – OK erscheint, jeder Zoll ein Olympier. Zwingend das harte und doch verschleierte Blau seiner Augen, sein wie holzgeschnitzt wirkender kantiger Kopf. Jugendlich elegant Haltung und Gang. Ein Feldherr der Malerei, schreitet er die Front der ausgerichteten Staffeleien ab. (…) Man hört nur das Rascheln beim Wenden der Blätter und dann OKs grollende Stimme: „Fad ist’s, was ihr da gemacht habt! Habt keine Liebe, keine Begeisterung!“ (…) Die also Gerügten stehen wie begossene Pudel da – trotz des Tadels gepackt und fasziniert von der erregenden, fast versengenden Ausstrahlung der Persönlichkeit Kokoschkas, voller Achtung und Respekt vor dem großen alten Mann.“ [5]

Paul Tillich

In dem die Werkausgabe des Theologen und Religionsphilosophen Paul Tillich 1972 ergänzenden 13. Band „Impressionen und Reflexionen. Ein Lebensbild in Aufsätzen, Reden und Stellungnahmen“ findet sich auch ein Beitrag von Leonie Dotzler-Möllering über die Jahre 1925 bis 1929 mit dem Titel „Tillichs Begegnung mit dem Ausdruckstanz“.

Darin heißt es: „(…) Dresden (…) galt damals als Hochburg des neuen Tanzes. Allein vier Tanzschulen bzw. Gruppen wetteiferten, diese expressionistische Bewegungskunst weiten Kreisen zugänglich und verständlich zu machen. Die Tanzbegeisterung ergriff jung und alt. Auch Tillich erlag ihr. Besonders durch die persönliche Bekanntschaft mit den jungen schönen Schülerinnen der Wigman und der Palucca, die er im Hause des Philosophen Richard Kroner kennenlernte. (…) Kroner und seine geistig wie körperlich anmutige, zarte, fast ätherische Frau führten ein offenes Haus und pflegten eine kultivierte Geselligkeit. Ein großer Teil des geistigen und künstlerischen Dresden traf sich dort zu Vorträgen, Teestunden, Diskussionen, Theaterspiel, aber auch zu Sommerfesten unter Lampions im romantischen Garten. Ich – eine kleine unbedeutende Redakteurin – war stolz darauf, in diesem Kreis verkehren zu dürfen. (…) Eines Tages kündigte Richard Kroner zwei neue Freunde an: Fedor Stepun und Paul Tillich. (…) Ich hatte mir den Theologen ältlich, würdevoll und gesetzt vorgestellt. Aber weit gefehlt! (…) Ein jungenhafter Charme ging von ihm aus. Dabei war er keineswegs ein Gesellschaftslöwe wie Stepun. Mitunter erschien er fast schüchtern und gehemmt. Weil er so gar nicht meinen Vorstellungen von einem evangelischen Geistlichen entsprach, beobachtete ich ihn schärfer als alle anderen.

Doch wenn es ans Tanzen ging – und es wurde viel getanzt in den mondhellen Sommernächten auf Kroners Terrasse –, war Tillich in seinem Element. Er wirkte wie elektrisiert. Er tanzte aus Freude an der Bewegung, an Rhythmus und Melodie. Dabei erfand er stets neue Variationen und überraschte durch lustige Einfälle. Phantasievolle Partnerinnen waren ihm die jungen Tänzerinnen der Steinweg-Gruppe. Mit ihrer Meisterin hatten sie meist vorher ihre neuesten Schöpfungen auf Kroners Gartenterrasse gezeigt.

Ich hatte damals meine ersten Tanzkritiken geschrieben. So kam es, daß mich Tillich sehr intensiv in Gespräche über Tanz verwickelte. Keineswegs zu meiner reinen Freude. Denn er war nicht immer meiner Meinung. Er griff mich an. Er liebte zum Beispiel die Steinweg und ihre Gruppe. Ich dagegen fand sie sektiererisch, zu intellektuell, zu gedankenbeschwert, nicht tänzerisch genug. Wir stritten uns auch über die neuesten Schöpfungen der Wigman, über den Tänzer Harald Kreutzberg, Tillich erschien er zu kunstgewerblich. Jedoch über das Ende des Balletts waren wir uns gänzlich einig – wir glaubten nicht an seine Wiederkehr. Gelegentlich sprachen wir über die Altartänze im frühen Mittelalter in Spanien und meinten, daß die Chorknaben und ihre Bewegungen am Altar die letzten Überbleibsel dieser Zeremonie waren. Wir malten uns aus, wie gut sich das heitere Barock der katholischen Hofkirche für solch alten Brauch eignen würde.“[6]

Leonie Dotzler, später Dotzler-Möllering, hat in ihrer Dresdner Zeit u.a. über das Triadische Ballett von Oskar Schlemmer, immer wieder über Mary Wigman und ihre Gruppe und ihre Schüler, über Gret Palucca, Rudolf von Laban, Harald Kreutzberg, Vera Skoronel, Valeska Gert, Sent M’ahesa, Anna Pawlowa, La Argentina, Isadora Duncan (in einem Nachruf), Dore Hoyer und viele andere Tänzerinnen und Tänzer und selbst über Gymnastik-Vorführungen der Bodeschule Berlin unter der Leitung von Hinrich Medau[5] geschrieben. Ihre eigenen Tanzerfahrungen haben dabei nicht unwesentlich zur Qualität ihrer noch heute lesenswerten Beurteilungen beigetragen. Man muss es an dieser Stelle einmal deutlich sagen: Leonie Dotzler war in den 1920er und 1930er Jahren die mit Abstand bedeutendste Tanzkritikerin in Deutschland. Leider ist ihr Archiv im zweiten Weltkrieg in Dresden verbrannt, und auch von ihren späteren Rezensionen blieb nur ein Bruchteil familiär erhalten und gelangte ins Deutsche Tanzarchiv Köln. Aber wie die 2015 erfolgte Edition der Tanzkritiken ihres Berliner Kollegen Artur Michel von der Vossischen Zeitung aus den Jahren 1922–1934 zeigt, ist mit sehr viel Rechercheaufwand trotzdem manchmal noch ein umfassender, vielleicht sogar vollständiger Überblick möglich. Es würde sich lohnen!

Tanzkritiken der 1920er Jahre

Leonie Dotzler, später Dotzler-Möllering, hat in ihrer Dresdner Zeit u.a. über das Triadische Ballett von Oskar Schlemmer, immer wieder über Mary Wigman und ihre Gruppe und ihre Schüler, über Gret Palucca, Rudolf von Laban, Harald Kreutzberg, Vera Skoronel, Valeska Gert, Sent M’ahesa, Anna Pawlowa, La Argentina, Isadora Duncan (in einem Nachruf), Dore Hoyer und viele andere Tänzerinnen und Tänzer und selbst über Gymnastik-Vorführungen der Bodeschule Berlin unter der Leitung von Hinrich Medau[5] geschrieben. Ihre eigenen Tanzerfahrungen haben dabei nicht unwesentlich zur Qualität ihrer noch heute lesenswerten Beurteilungen beigetragen. Man muss es an dieser Stelle einmal deutlich sagen: Leonie Dotzler war in den 1920er und 1930er Jahren die mit Abstand bedeutendste Tanzkritikerin in Deutschland. Leider ist ihr Archiv im zweiten Weltkrieg in Dresden verbrannt, und auch von ihren späteren Rezensionen blieb nur ein Bruchteil familiär erhalten und gelangte ins Deutsche Tanzarchiv Köln. Aber wie die 2015 erfolgte Edition der Tanzkritiken ihres Berliner Kollegen Artur Michel von der Vossischen Zeitung aus den Jahren 1922–1934 zeigt, ist mit sehr viel Rechercheaufwand trotzdem manchmal noch ein umfassender, vielleicht sogar vollständiger Überblick möglich. Es würde sich lohnen!

[1] Leonie Dotzler-Möllering: Mein Elternhaus stand in Dresden. Erinnerungen an die Jahre vor dem ersten Weltkrieg. O.O.u.J. (in kleiner Aufl. selbst vervielfältigt; Exemplar im Deutschen Tanzarchiv Köln), S. 1.
[2] A.a.O., S. 56f.
[3] Z.B. am 29. März 1949 unter der Überschrift: Ballett und Ausdruckstanz. Künstlerische Persönlichkeit, nicht artistische Technik entscheidet.
[4] Brief vom 14. April 2016.
[5] Leonie Dotzler-Möllering: Als Malweib bei Oskar Kokoschka. Eindrücke von der Sommerakademie für Bildende Künste in Salzburg. Lübecker Nachrichten, (?) August 1964, Ausschnitt im DTK, Leonie-Dotzler-Möllering-Archiv.
[6] Stuttgart 1972, S. 559–562, hier 559–561. In einem der Manuskripte zu diesem und einem weiteren, ähnlichen Beitrag schrieb sie: „Tillich tanzte dort oft wie ein Wilder ohne Unterlaß mit den verschiedensten Damen und machte ihnen kühne Komplimente. Niemand konnte sich seiner Vergnügtheit und seiner strahlenden Laune entziehen. Er riß alle mit. Beliebteste Partnerin war die Tänzerin Gret Palucca, mit der er die verrücktesten Tanzschritte und Figuren erfand und ausführte.“ (Paul-Tillich-Archiv, Universitätsbibliothek Marburg, Bestand 004 A, „Der unheilige Paulus“, Bl. III).
[7] „Den Bewegungsspielen und den freieren Formen der Bodeschen Gymnastik ermangelte jedoch oft Phantasie und Ausdrucksvermögen; so wirkten sie mitunter monoton und farblos.“ DNN, September 1927, DTK, Bestand 155, Scrap-Book Nr. X, S. 34.