Macht man sich über den Tanz lustig  – oder lässt man jemanden zur Belustigung tanzen?

Schon Kurt Peters  hatte eine Sammlung zum Thema Tanz und Karikatur angelegt, die vor allem gedruckte Pressezeichnungen aus Tageszeitungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts enthält. Meistens nahmen die Zeichner dabei aber nicht den Tanz im Allgemeinen aufs Korn, sondern sie karikierten Persönlichkeiten insbesondere aus der Politik anläßlich aktueller Ereignisse und Aussagen – tanzend: Man führt zum Beispiel "ein Tänzchen miteinander auf". Eine Schnittstelle bildet in Ausnahmefällen eine Persönlichkeit des Tanzes, z.B. wurde Isadora Duncan um 1910 barfuß auf dem Kopf Beethovens tanzend (oder trampelnd?) dargestellt, um auszusagen: Beethoven darf man nicht "vertanzen". In einigen dieser Fälle (z.B. bei den Ballets Russes) wurden die Karikaturen eher als Sammlung eines Zeichners in einer Kunstmappe oder preiswert auf Postkarten verbreitet. Aber auch im 19. Jahrhundert waren Karikaturen zu Tagesthemen als den Kauf fördernde Illustrationen in der Presse beliebt, namentlich in der französischen Zeitschrift Le Charivari, für die Honoré Daumier (1808–1879) unzählige Lithographien zeichnete.