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Objekte

Signatur: DTK-TIS-47237

Datierung
1966
Objektbeschreibung
Dieser Film "URSULA oder das unwerte Leben" wurde 1966 als Kinofilm erstmalig aufgeführt. Er handelt von dem tauben und blinden und geistig behinderten Mädchen Ursula und ihrer Entwicklung unter dem pädagogischen Einfluss von Mimi Scheiblauer (1891-1968), der eine grundlegende Reformierung der Behandlungsmethoden behinderter Menschen zu verdanken ist. Auch den beiden Filmkünstlern und allen weiteren Beteiligten ist hoch anzurechnen, wie sie 1966 für dieses "pädagogische Neuland" eine ausdrucksstarke filmische Form der Umsetzung realisiert haben.<lb/>Der Film verdankt seine Eindringlichkeit den vielen Nahaufnahmen, die zeigen, wie Mimi Scheiblauer mit Ursula, mit anderen Kindern und später auch mit Erwachsenen arbeitet, wie sie rhythmische Übungen aus ihrem gesamten pädagogische Spektrum zum Einsatz bringt, die die Teilnehmer zwar körperlich anstrengen, aber meistens zu höchster Befriedigung führen, die sich oft in einem überraschenden Lächeln ausdrückt. Hier wird die Arbeit mit Tönen und Rhythmus im Raum aus der Starre oder Ruhe heraus von viel Mimik und Gefühlsäusserung begleitet und es entsteht ein auch für die Zuschauer hörbarer und sichtbarer Rhythmus bei der Gruppenarbeit. Der sogenannte behinderte Mensch wird dabei zu einem ausdrucksvollen und schönen Wesen. Film ist das Medium, das solche Prozesse darstellen kann. Die Welt ist nicht nur Klang, sie kann auch Rhythmus sein.<lb/>Die Wirkung der Arbeit aller Beteiligten ist auch nach mehr als 50 Jahren nach der Entstehung dieses Werkes ein sehr intensives Erlebnis für den Betrachter.
Hersteller
Reni Mertens und Walter Marti (Regie); Hans P. Roth und Rolf Lyssy (Kamera); Stimme: Helene Weigel
Datierung
1966
Schlagworte
Film, Rhythmische Erziehung, Scheiblauer, Mimi (*1891), Schweiz