von Frank-Manuel Peter

Erinnerungen

„Wie ein Traumbild weht es mich noch heute an [...]. Es war einer jener schönen und von innerer Fülle und Verliebtheit jubelnden warmen Sommertage, als ich mit meiner jungen Freundin Hertha Feist eines sonnigen Vormittags einen Ausflug in den Grunewald machte. Wir hatten in der letzten Zeit oft darüber gesprochen, welchen Beruf sie ergreifen solle, um frei vom Elternhause bald auf eigenen Füßen stehen zu können. Sie war ein sehr schöner, sportlich und turnerisch wohl ausgebildeter Mensch, und so hatte es sich als Ziel allmählich herausgebildet, dass sie auf Grund von Gymnastikkursen, die sie nehmen wollte, sich zur Gymnastiklehrerin die Ausbildung erringen wollte.

In Zukunftsgespräche vertieft waren wir an einen kleinen freien Platz gekommen, der von dichten Schonungen umgeben im warmen Sonnenlicht daliegend zum Rasten einlud. Plaudernd, von Zitronenfaltern, Pfauenaugen, Kohlweißlingen umflattert, von der Sonne köstlich durchwärmt, saßen wir im hohen Gras, als Hertha Feist plötzlich aufstand und sagte, ich solle einmal die Augen schließen, solange, bis sie riefe, dass ich sie wieder öffnen dürfe, es solle nur kurze Zeit dauern. Ich tat wie geheißen. Das rote Licht schimmerte durch meine geschlossenen Augenlider, das Summen und Brummen der Bienen und Fliegen umdämmerte meine Ruhe, die Glieder dehnten sich behaglich im warmen hohen Grase. Als ich mich auf den befehlenden Ruf aufrichtete und die Augen öffnete, lag inmitten der goldig-grünlich schimmernden Waldlichtung wie im Schlaf ausgestreckt ein nackter Mädchenleib.
Langsam kam in das stille schöne Bild Bewegung, der Atem wurde sichtbar, die Gestalt hob sich unmerklich, der Oberkörper begann sich zu regen, die Arme wurden langsam mit der Körperbewegung mitgenommen, allmählich richtete sich der Oberkörper auf, die Arme fingen an eigenes Leben zu bekommen, sie dehnten sich, streckten sich, sie falteten sich hinter dem noch schlafmüden Kopf, die Augen öffneten sich langsam und blickten fragend und erstaunt umher, der sitzende Körper straffte sich, ein Bein stellte sich auf zur Kniewinkelung, der Körper neigte sich nach vorn, das zweite nun auch schon kniende Bein fasste mit dem Fuß den Erdboden, und langsam erhob sich die ganze Gestalt und straffte sich in die Höhe, der Kopf wendete sich umher, die Füße erhoben sich auf die Zehenspitzen und leises sich kräuselndes Zittern überhauchte die ganze Gestalt.
Sie setzte einen Fuß unmerklich hüpfend nach vorn, den anderen zurück und gab dadurch der ganzen Gestalt den Ansatz zu einer drehenden Bewegung, die durch den ganzen Körper lief und in Kopf und Armen eine zitternde Fortsetzung erhielt. Die Gestalt drehte sich, erhob sich im Kreisen und zog sich zusammen im Kreisen bis sich die Gestalt im Drehen anhielt und in einer frontalen Stellung mit ausgebreiteten Armen einen Moment in der ganzen Schönheit des jungen gesunden Frauenleibes das Bild des siegenden Lebens verkörperte. Einen Moment blieb die Gestalt so stehen, dann sprang sie rasch ins Dickicht zurück, und nach ein paar Minuten stand Hertha Feist wieder vor mir.“[1]

Ausbildung

Es war kein geringerer als Fritz Böhme, einer der profiliertesten Tanzautoren der 1920er Jahre und prominenter Wegbereiter des modernen Tanzes, der mit obigem Text 1947 seine Erinnerungen an Rudolf von Laban und an seinen eigenen Weg zum Tanz und zur Tanzkritik einleitete. Hertha Feist, die jüngere Schwester seiner ersten Frau Margarethe, wurde am 18.6.1896 in Berlin geboren. Über den „Wandervogel“ und die Jugendbewegung führte ihr Weg auf Anraten Böhmes nach dem oben geschilderten Erlebnis aus dem Jahre 1915 zunächst zur Ausbildung als Mensendieck-Pädagogin in München bei gleichzeitigem Unterricht in der Gymnastikschule Rudolf Bodes.
Fritz Böhme hatte ihr versprochen, sich über die Ausbildung zur Tänzerin zu informieren; als Feuilletonleiter der Deutschen Warschauer Zeitung besprach er 1917/1918 auch Tanzabende und lernte u.a. bei einem Gastspiel die Berliner Tänzerin Olga Desmond kennen, die sich mit „Schönheitstänzen“ und als „lebender Marmor“ einen Namen machte.[2]
Böhme, der mit ihr wenig später eine Tanznotenschrift „Olga Desmond Rhythmographik“ (Leipzig 1919) ausarbeitete und herausgab, empfahl ihr Hertha Feist als Schülerin. Diese erinnerte sich fast 70 Jahre später, dass der für sie doch recht unbefriedigende Unterricht sich sehr an der Natur zu orientieren versuchte: Sie sollte die vom Wind bewegten Ähren auf den Feldern oder Bäume tanzen, oder „Ich bin erwacht aus einem Traum“. Unter dem Pseudonym Hortense Fera hatte sie bei Olga Desmond ihr tänzerisches Debüt: schon „immer für den Körper das Sauberste und Reinste“ spürend, hat sie dabei „eine halbe Brust freigemacht fürs Publikum“.[3]

Die entscheidende neue Erfahrung brachte dann die Lektüre von Rudolf von Labans „Die Welt des Tänzers“ und der 1921 aufgenommene Unterricht bei ihm in Stuttgart und Bad Cannstatt. Hertha Feist wirkte in Labans Einstudierungen am Mannheimer Nationaltheater (1921), am Württembergischen Landestheater Stuttgart (1922) und bei diversen Gastspielen mit. Zum Sommer 1922 zog Laban mit einigen Schülern nach Gleschendorf (Holstein) um, wo Hertha Feist als seine Assistentin zu unterrichten begann. Unter ihren Schülern waren u.a. Greta Wrage von Pustau und – in Solostunden – Laura Oesterreich und Lucie Kieselhausen. Gleichzeitig probte sie als Mitglied der „Tanzbühne Laban“ mit Kurt Jooss, Jens Keith, Botjo Markoff, Edgar Frank, Ruth Loeser, Angiola Sartorio, Aino Siimola, Ingeborg Roon, Albrecht Knust, Julian Algo, Sylvia Bodmer, Hildegard Troplowitz und anderen. „In Gleschendorf verlebten wir alle mit hungerndem Magen und viel Arbeit eine glückliche Zeit, es war ja wie eine Sommerfrische in der freien Natur. Manche von uns holten sich die Kartoffeln vom Acker, und als ich später einmal wieder nach Gleschendorf kam, erinnerte sich unser früherer Hausvermieter, damals hätten die Hühner keine Eier gelegt. So halfen sich manche Schüler über die Zeit hinweg.“[4]

Tanzlehrerin

Ende des Jahres zogen Schule und Gruppe nach Hamburg um, wo u.a. Der schwingende Tempel, Agamemnons Tod und Faust II (Sprecherchöre: Wilma Mönckeberg) zur Aufführung gelangten. Doch 1923 verließ Hertha Feist Laban, um in Berlin eine eigene Schule für Tanz und Gymnastik zu eröffnen – die erste dort nach der Lehre Rudolf von Labans, und vielleicht die erste für modernen künstlerischen Tanz überhaupt in Berlin.
Hertha Feist stellte ihr gesamtes pädagogisches Schaffen in den Dienst der Labanschen Ideen. Sie unterrichtete spätestens ab dem Sommersemester 1924 „Tänzerische Gymnastik Laban“ an der Deutschen Hochschule für Leibesübungen und arbeitete, unterstützt von Carl Diem, als erste mit dem Ziel, den modernen Tanz in das Studium der Sportstudenten zu integrieren. Sie unterrichtete auch an der Berliner Universität und verschiedenen Fachhochschulen und konnte mit der eigenen Schule bald große Räumlichkeiten in der Georg-Wilhelmstraße beziehen, die nur morgens eine Stunde von der Sporthochschule anderweitig genutzt wurden.

Durch Schulaufführungen und Solotänze in den Berliner Konzertsälen und bei zahlreichen Festveranstaltungen trug Hertha Feist Labans Ideen in die Öffentlichkeit. Laban selbst erschien zu Vorträgen und Gastspielen in Berlin und gab dann zumeist auch persönlich einige Stunden in der Schule von Hertha Feist. Schon am 23.2.1925 wurde die I. Tanzfeier der von ihr geleiteten „Berliner Bewegungschöre Laban“ aufgeführt mit Ausschnitten aus der Lichtwende, aus Prometheus, Dämmernde Rhythmen, Agamemnons Tod und mit einer Gruppengroteske von Albrecht Knust.[5]
Im September 1926 fand Labans Gastspiel in der Titelrolle seines Don Juan (Pantomimisches Ballett in drei Reigen) mit der „Berliner Labangruppe Hertha Feist“ und ihr selbst als Donna Elvira größere Aufmerksamkeit. Eigene Werke entstanden, und Hertha Feist machte sich in kurzer Zeit nicht nur als Pädagogin einen Namen. „Der Stil der Gruppe“, schrieb John Schikowski im Vorwärts nach einem Abend im Bach-Saal, „ist der ihrer Leiterin. Sehr streng, stets beherrscht, von vornehmer Eleganz und meist von einem melancholischen Wölkchen leicht beschattet.“[6]

Wirken von Hertha Feist

Die Mitwirkung der „Kammertanzgruppe Hertha Feist“ in diversen Aufführungen dieser Zeit ist bis heute völlig unrecherchiert. ‚Fremdbereiche’ wie Schauspiel und Film sind tanzhistorisch am allerwenigsten ‚aufgearbeitet’. Daran, dass die Gruppe in Klaus Manns Anja und Esther aufgetreten war, konnte sich Hertha Feist sechzig Jahre später nicht mehr erinnern. Auch die Mitwirkung in dem Film Hände beispielsweise harrt der Wiederentdeckung.[7]
Bekannter ist Hertha Feists bedeutendstes Tanzdrama Die Berufung, uraufgeführt am 4.3.1928 in der Berliner Volksbühne mit der – leider verschollenen – von Edmund Meisel komponierten Musik. „Hertha Feist vertritt in der neuen tänzerischen Bewegung das malerische Prinzip. Darin ist sie eigenartig und vollkommen. Sie weiß die reine Farbenwelt ihrer silbernen, violetten, grünen, schwarzen, grauen, und orangefarbenen Gruppen unerhört reich zu komponieren. Sie gibt Farbenklänge, Farbenreihen, Farbengruppen und Farbenkontraste mit einer wunderbaren Musikalität wieder. Sie hat die Bewegung im Räumlichen zu einer Symphonie in Farben erhoben. Keiner kann ihr das nachfühlen, auch Mary Wigman nicht.“[8]

Namhaftester Schüler Hertha Feists war vermutlich Aurel von Milloss. Mit der Schülergruppe studierte er 1927 u.a. Die Puppenfee ein, gewiß eine seiner ersten gruppenchoreographischen Arbeiten. Hertha Feist stundete ihm das Honorar und war sehr gekränkt, als er 1928 als Tänzer der Staatsoper ein eigenes Einkommen hatte, aber seine Schulden nicht bezahlen wollte. Dass er sie aufgrund dieser Streitigkeiten nie als eine seiner Lehrerinnen erwähnt hat, stimmte sie noch viele Jahrzehnte nach dem Vorfall traurig.[9]
Dabei war Hertha Feist eher eine stets entgegenkommende Förderin junger Talente und hat manchen geholfen, die es ihr nicht in jedem Fall gedankt haben (z.B. indem sie nicht weit von ihr eine eigene Schule eröffneten). Einer derjenigen, der sie in seinen Memoiren dankbar erwähnt, ist Jean Weidt: „Hertha Feist war nicht nur entgegenkommend und großzügig, indem sie mir Probenraum gab und mir so den Aufbau meiner neuen Berliner Tanzgruppe ermöglichte, sie stand auch meiner tänzerischen Arbeit aufgeschlossen und anteilnehmend gegenüber. In ihrer Schule habe ich viele meiner Arbeiten und Tänze ausgedacht und einstudiert [...].“[10]

Laban, der auf Anregung Hertha Feists in ihrer Schule mehrfach Osterkurse für fortgeschrittene Schüler gegeben hatte, verlegte 1927 sein choreographisches Institut nach Berlin und entzog ihr dadurch etliche Schüler. Dennoch war es Hertha Feist möglich, erfolgreich mit eigenen Aufführungen an den ersten beiden Tänzerkongressen teilzunehmen und mehrere Auslandsgastspiele (Polen, England, Schweiz) sowie Deutschlandtourneen durchzuführen. 1930 und 1931 tanzte sie bei den Bayreuther Festspielen eine der drei Grazien in dem von Laban unter der Mitarbeit von Kurt Jooss einstudierten Tannhäuser-Bacchanal. Im Mai 1933 wirkte Hertha Feist solistisch und mit ihrer Gruppe an Aufführungen von Iphigenie in Aulis (Gluck / Wagner) im Pergamon-Museum auf den Stufen des Altars mit. Im Herbst musste sie sich räumlich verkleinern, da die Nazis das Schulgebäude für sich beanspruchten. Trotz zahlreicher Auftritte der Schule bis in die vierziger Jahre hielt Hertha Feist nur noch ihre Einstudierung einiger Renaissance-Tänze, die u.a. 1934 bei den Deutschen Tanzfestspielen aufgeführt wurden, für hervorhebenswert. Ende April 1943, kurze Zeit also nachdem das von Fritz Böhme geleitete Deutsche Tanzarchiv einem britischen Luftangriff auf Berlin zum Opfer gefallen war, übergab Hertha Feist die Leitung der Schule ihrer Assistentin Hilde von Gauerstaedt und floh über Lübeck nach Celle. Hier nahm sie den Unterricht wieder auf, um ihn von 1952 bis 1965 an der Volkshochschule Hannover fortzuführen. Nachdem sie bei den Rosenkreuzern einen neuen Lebensinhalt gefunden hatte, trat sie 1965 noch einmal bei einer eigenen Einstudierung zur Einweihung des Tempels des Goldenen Rosenkreuzes in Bad Münder auf, wo sie von dieser Zeit an lebte. Ab 1983 wohnte sie wieder in Hannover und empfing immer gerne tanzinteressierte Besucher. Dort ist Hertha Feist nach einem langen erfüllten Leben am 9.7.1990 entschlafen.

(als Nachruf verfasst und erstveröffentlicht in Tanzdrama, Köln, H. 13, 1990, S. 34-37.)

[1] Fritz Böhme: „Laban“, Manuskript, 32 Ss., datiert 17.12.47, hier S. 1-7; im Deutschen Tanzarchiv Köln, Teilnachlass Fritz Böhme.

[2] „Es trafen sich zwei von leidenschaftlicher Liebe zum Tanz als freier Kunst beseelte Menschen, die viel gemeinsames hatten: Beide verehrten wir Fidus als den Künder reinen und freien Menschentums, beide hatten wir Berührungspunkte mit der Körperkulturbewegung (ich war schon 1906 Mitglied des „Vereins für Körperkultur“), beide waren wir überzeugt, daß nur ein Abbau der hemmenden und verkrampfenden Konventionen die Tore zu einer neuen, der Reinheit und Schönheit geweihten Kultur öffnen und den Menschen glücklich machen könne.“ (wie Anm. 1; S. 10f.).

[3] Tonbandinterview vom 29.11.1987, Deutsches Tanzarchiv Köln, Nachlass Hertha Feist.

[4] H. Feist-Lichterfeld: Ein Stück des Wegs mit Laban. In: Das Tanzarchiv, 24. Jg. H. 5 / Mai 1976, S. 164-170, hier S. 165. Für Fritz Böhme, der Hertha Feist in Gleschendorf besuchte und 1921 seine Schrift „Vom musiklosen Tanz“ veröffentlicht hatte, wurden die Gespräche mit Laban und seinem Kreis ein wichtiger Impuls für die weitere Arbeit.

[5] Hertha Feist schenkte dem Deutschen Tanzarchiv Köln 1987 einige choreographische Skizzen zu diesen Bewegungschorwerken, z.B. zum Prometheus, zu den Dämmernden Rhythmen und Sehnsucht aus der Lichtwende.

[6] Vorwärts, 18.11.1927. Die Malerin Thea Schleusner, Schülerin an der Berliner Labanschule, hielt einige der Aufführungen künstlerisch fest; etwa 20 Aquarelle und eine Tuschpinselzeichnung, darunter mehrere Blätter zu Don Juan mit Laban und Hertha Feist, befinden sich als Schenkung im Deutschen Tanzarchiv Köln. Diverse Abbildungen aus Proben und Aufführungen v.a. in den Büchern Labans, ferner z.B. in Rudolf Lämmel, „Der moderne Tanz“, Berlin o.J. [1928], auch zum Don Juan und zur Berufung. Ferner z.B. bei Fred Hildenbrandt, „Tänzerinnen der Gegenwart“, Zürich 1931, Abb. 36; er schreibt über Hertha Feist: „Kaum eine arbeitet mit solcher Redlichkeit und solchem fanatischen Fleiße wie diese, die ihre Gruppen musizieren lässt; auch eine, die Gewalt bekommen hat vom lieben Gott, die innere, große, tänzerische Gewalt.“ (S. 12).

[7] Anja und Esther von Klaus Mann, Musik und musikalische Leitung Klaus Pringsheim, Kostüme Lotte Pritzel, mit u.a. Toni van Eyck, Alexa von Poremski, Veit Harlan und der Tanzgruppe Hertha Feist, Lessing-Theater Berlin, 21.3.1926, Programmzettel im Deutschen Tanzarchiv Köln. Hände von Stella F. Simon, USA; Regie: Miklos Bandy, Musik: Marc Blitzstein, USA; Programmzettel der Nachtvorstellung der Novembergruppe im Gloria-Palast Kurfürstendamm vom 16.2.1929 im Deutschen Tanzarchiv Köln („Die Uraufführung dieses Films findet gleichzeitig in New York und Paris statt“).

[8] Richard Biedrzynski, Deutsche Zeitung vom 7.3.1928. Einige Ausschnitte wurden schon 1927 gezeigt. Verschiedene Versionen des Librettos im Deutschen Tanzarchiv Köln. Die einzelnen Gruppen sind u.a. definiert als: „1. schwerfällige Wesen (Nilpferde), 2. alles umklammernde und aufsaugende Wesen (Polypen), 3. gierig-geil-kokette Wesen (hochgespannt-bizarr), 4. ehrgeizig-alles unterjochende Wesen (Greifen; Gruppenverschiebungen), 5. verzweifelnde-sich krümmende Wesen (Regenwürmer)“.

[9] Dass er sie nie erwähnt hat, wurde ungeprüft aus Gesprächen mit ihr übernommen. Wenig bekannt ist sicherlich auch, dass er ferner Schüler von Melanie Lucia war.

[10] „Ich war besonders froh, als Piscator mir anbot, mich bei der Suche nach einem geeigneten Probenraum zu unterstützen. Piscator kannte Hertha Feist und bat sie, mir zu helfen. Hertha Feist, eine Laban-Schülerin, leitete in Halensee eine große Tanzschule nach dem Laban-Prinzip. Die frühere Sporthochschule verfügte über drei große Säle, die Räumlichkeiten waren im Vergleich zu meinen bisherigen Verhältnissen ideal. In einem ihrer Säle durfte ich nun in den Abendstunden probieren und tanzen.“ („Auf der großen Straße. Jean Weidts Erinnerungen.“ Nach Tonbandprotokollen aufgezeichnet und hrsg. von Marion Reinisch, Berlin 1984, S. 35f.).