Gina (Regine) Baluschek war die ältere der beiden Töchter des Malers Hans Baluschek. Sie wurde bei Mary Wigman in Dresden als Tänzerin ausgebildet. Neben Liselore Bergmann, Mila Cirul, Egon Ehrath, Andrei Jerschick, Inge von Kalckreuth, Erika Klütz, Else LangFriedel Romanowski, Ted Shawn, Edith Türckheim,  Helga von Wangenheim, Hans Weidt und anderen gehörte sie der von Margarete Wallmann geleiteten "Tänzergruppe 1930" an. Diese führte am 22. März 1931 auf der VII. Tanzmatinee der Spielzeit 1930/31 der Volksbühne Berlin das Bewegungsdrama Orpheus Dionysos von Felix Emmel auf.

Aus: Die junge Dame, V. Jg., Nr. 51 vom 16. Dezember 1937 Aus: Die junge Dame, V. Jg., Nr. 51 vom 16. Dezember 1937
Aus: Die junge Dame, V. Jg., Nr. 51 vom 16. Dezember 1937

Ein Werbeprospekt der Tanzschule Mary Wigman nennt sie in einer Auflistung der ehemaligen Schüler als Tänzerin an der Staatsoper Berlin. Und in der Tat ist Gina Baluschek für die Spielzeiten 1935/36, 1936/37 und 1937/38  als Mitglied der Tanzgruppe der Berliner Staatsoper unter der Leitung von Lizzie Maudrik nachweisbar. Neben ihrer Freundin Ursula Busse aus der Wigman-Schule tanzten mit ihr in der Gruppe u.a. Manon Ehrfur, Regina Gallo, Annemarie Grashey, Golli Kasper, Erika Lindner, Ilse Meudtner, Friedel Romanowski, Edith Türkheim und Rita Zabekow. Zwischendurch wirkte sie u.a. im Sommer 1936 anlässlich der Eröffnung der Olympiade als eine der 80 Tänzerinnen in Mary Wigmans Totenklage im Festspiel Olympische Jugend mit.

1938 zog Gina Baluschek mit ihrer Mutter Irene Baluschek nach Bochum um (der Vater war 1935 verstorben), wo sie für die Spielzeiten 1938/39 und 1939/40 ans dortige Theater unter dem Intendanten Saladin Schmitt als Schauspielerin verpflichtet wurde. Sie heiratete 1940 ihren Kollegen Willy (Wilhelm-Johann) Mayenknecht. Als dieser für die Truppenbetreuung zum Einsatz an der Ostfront eingezogen wurde, übersiedelte sie mit ihrer Mutter zurück nach Berlin, um ihm den jeweils kurzen "Heimaturlaub" durch eine kürzere Reise zu verlängern. Schauspielauftritte von Gina Baluschek sind auch zum Beispiel im Januar 1941 in der Berliner Volksbühne unter Karl Heinz Martin mit Kollegen wie Werner Hinz, Horst Caspar und Willy Birgel in Gyges und sein Ring nachweisbar.

Aus: Die junge Dame, V. Jg., Nr. 51 vom 16. Dezember 1937 Aus: Die junge Dame, V. Jg., Nr. 51 vom 16. Dezember 1937
Aus: Die junge Dame, V. Jg., Nr. 51 vom 16. Dezember 1937

Vermutlich über ihren Vater entstand ein Kontakt zu dem Maler Arthur Grunenberg, der sich wie vor ihm Ernst Oppler auf den Tanz spezialisiert hatte. Grunenberg fertigte in den frühen 1930er Jahren mehrere Zeichnungen von Gina Baluschek als Tänzerin an.