8. - 17.03. Kurzfilm im Tanzmuseum | „Sommerspiele” von Eszter Salamon

In dem Kurzfilm „Sommerspiele” konfrontiert die Künstlerin, Choreografin und Performerin Eszter Salamon ihre spekulative Arbeit rund um das Werk und das Leben der deutschen Avantgarde-Künstlerin Valeska Gert mit der NS-Architektur der Olympischen Sommerspiele von 1936 – heute Orte des Tourismus, des Profisports, der Massenunterhaltung und Freizeitgestaltung.

Der Film spielt an verschiedenen Orten, die für die Austragung der Olympischen Spiele 1936 in Berlin gebaut wurden: einem Fußballstadion, einem Freilichttheater und einem Schwimmbad. Die architektonischen Spuren tragen Erinnerungen an die vielfältigen Beziehungen mit sich, die Kunst und Künstler* innen mit dem nationalsozialistischen Regime eingegangen sind, während andere – darunter Valeska Gert selbst – als Schöpfer*innen „Entarteter Kunst“ galten.

Der Film thematisiert das Versagen des kollektiven Gedächtnisses und imaginiert Erinnerung durch Fiktion und Verkör perung, durch Film und Performance. Salamon formuliert einen poetischen Widerstand gegen die historischen, kinematografischen, choreografischen, skulpturalen und architektonischen Gesten und ihre totalitären Ideologien der Körperdarstellung, die bis heute präsent sind. Ihre Gegenerzählung verkörpert das Groteske – eine performative Waffe, die auch Valeska Gert einsetzte. „Sommerspiele“ reflektiert die An- und Abwesenheit von Körpern im öffentlichen Raum und die Funktion, die historische Orte kollektiven Traumas im heutigen sozialen und politischen Imaginären einnehmen.

Im Rahmen des Moovy Tanzfilmfestivals 2024 täglich, außer mittwochs, durchgehend von 14-19 Uhr zu sehen.

Kosten: Nur Ausstellungseintritt. Moovy-Akkreditierte haben freien Eintritt in die Ausstellung.

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"Sommerspiele" (2023) von Eszter Salamon, Filmstills © Marie Zahir, Ashton C. Green

16 & 17.03., 11-16 Uhr Symposium im Tanzmuseum | Dance 4.0 – Tanz, Film und Wissenschaft im digitalen Wandel | Eintritt frei

Das Deutsche Tanzarchiv Köln und das Moovy Tanzfilmfestival bieten mit ihrem Symposium am 16. und 17. März 2024 eine zweitägige Plattform für den Austausch zwischen kuratorischer Praxis, künstlerischer Kreation und interdisziplinärer Forschung.

Gegenwärtig entstehen neue Formen des Sehens und Kreierens an der Schnittstelle von Tanz, Film und Digitalität. Virtual und Augmented Realities erweitern choreografische Spiel- und Gestaltungsräume und verändern unser Verständnis von Tanz und Bewegung. Streamings, Apps und digitale Plattformen schaffen neue Bühnen für den Tanz. Wie reagieren Wissenschaft und Forschung auf diese Entwicklungen? Wie verändern digitale Technologien tanzkünstlerisches Schaffen? Welche Chancen und Risiken sehen Künstler*innen darin? Und nicht zuletzt: Wie verändern sich Theater, Kultureinrichtungen und Festivals dadurch?

Das Symposium gliedert sich in 4 Themenblöcke, deren Diskussionen durch Impulsvorträge von Expert*innen eingeleitet werden:

1) GEGENWART | Analyse gegenwärtiger immersiver Choreografien – Welche dramaturgischen Muster sind erkennbar, welche neuen Ästhetiken sind entstanden?

2) STRATEGIEN | Diskussion kuratorischer Aspekte und Kriterien, die gegenwärtig und in Zukunft den Bereich VR & AR prägen. Auf welche Weise können diese neuen Kunst- und Ausdrucksformen optimal präsentiert werden?

3) VERMITTLUNG | Wie lassen sich VR- & AR-typische Aspekte wie zum Beispiel Embodiment vermitteln? Sowohl an ein technisch affines Publikum, als auch an Menschen, die Berührungsängste mit neuer Technik haben.

4) ZUKUNFT | Wie können wir Tanz, Film und Wissenschaft im digitalen Wandel gestalten? Mit Blick auf die aktuelle, kulturpolitische Situation, möchten wir abschließend gemeinsam über Visionen für die Zukunft von Tanz, Wissenschaft und Film diskutieren.

Eröffnet werden die Diskussionen durch Impulsvorträge von Expert*innen – wir freuen uns schon sehr auf Gastbeiträge von Dr. Harmony Bench (Ohio State University), André Bücker (Staatstheater Augsburg), Wayne Götz (Künstler an der Schnittstelle zwischen Physical Theater und KI), Prof. Dr. Yvonne Hardt (Zentrum für Zeitgenössischen Tanz | Hochschule für Musik und Tanz Köln), Dr. phil. Jonathan Harth (Universität Witten / Herdecke), Marcus Lobbes (Akademie für Theater und Digitalität Dortmund), Prof. Melissa de Raaf (Kunsthochschule für Medien Köln), Prof. Dr. Claudia Steinberg, (Institut für Tanz und Bewegungskultur | Deutsche Sporthochschule Köln) und Lena Thiele (ifs filmschule Köln).

Ko-Konzeption: Thomas Thorausch, stellv. Leiter Deutsches Tanzarchiv Köln & Ágota Harmati, künstlerische Leiterin Moovy Tanzfilmfestival

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Symposium Dance 4.0 – Dance, film and research in the digital transformation | Moovy Tanzfilmfestival © Deutsches Tanzarchiv Köln | Markus Hoffmann